Sonnenofen und Ruinen

Unsere zweite Wanderung in den hiesigen Bergen führt uns zur Ermitage Notre-Dame-du-Chateau, beginnend wieder hinter Sorède.

Zum Glück ist der Weg dieses Mal einfacher zu laufen, auch wenn es wieder steil bergauf geht und wir manchmal fast schon kraxeln müssen. 🙂

Warum gerade hier, auf dem Col del Buc, im Jahr 1900 ein Sonnenofen von einem portugiesischen Wissenschaftler gebaut wurde, ist uns nicht ganz klar. In der Gegend gäbe es bestimmt einfacher zu erreichende Plätze, die auch „Sonne satt“ bieten.

Das eigentliche Ziel unserer Wanderung, die Kirche/Einsiedelei, liegt am Hang, umgeben von Wald, und kann über einen Fahrweg auch angefahren werden – dazu braucht man aber geländegängiges Gefährt, bei der unbefestigen Straße… Wir nehmen teilweise diesen Weg zum Abstieg, teilweise einen kleineren Wanderweg, der wiederum mit kleinteiligem, rutschigem Geröll aufwartet. Und das bei gut 30 Grad – uns rauchen die Sohlen, bis wir nach 4 Stunden wieder bei Henri zurück sind.

Entlang der Küstenstraße, bis kurz vor Spanien

Uih, es windelt… aber so ist es halt am Meer. 🙂

Wir satteln Henri und fahren über die wunderschöne, kurvige Küstenstraße nach Cerbere, dem südlichsten Zipfel von Frankreich, vor der spanischen Grenze.

Wiki sagt dazu:

Cerbère (auf Katalanisch Cervera de la Marenda) ist eine französische Gemeinde mit 1363 Einwohnern (Stand 1. Januar 2014) im Département Pyrénées-Orientales der Region Okzitanien. Sie liegt in der historischen katalanischen Comarca Rosselló an der Südküste des Golfe du Lion (Côte Vermeille) unmittelbar an der Grenze zu Spanien und ist der südlichste Festlandsort Frankreichs. Die Gemeinde gehört zum Anbaugebiet des Süßweins Banyuls (VDN) sowie des Muscat de Rivesaltes.

Besondere Bedeutung kommt Cerbère im Eisenbahnverkehr zu. Der das Ortsbild prägende Grenzbahnhof ist neben Hendaye der bedeutendste Übergang zu Spanien. Der Bahnhof wurde 1878 von der Compagnie des chemins de fer du Midi gebaut. Der Architekt war Gustave Eiffel. Entstanden ist ein Stahl-Glas-Bau, der kürzlich renoviert wurde. In Cerbère enden die Gleise der spanischen Breitspur, die der französischen Normalspur enden hingegen im spanischen Bahnhof Portbou, wo sich auch eine Umspuranlage befindet. Rechtwinklig zur Durchgangsstrecke erstreckt sich ein großer Abstell-, Rangier- und Verschiebebahnhof.

Die Bedeutung Cerbères ist mit der 2010 eingeweihten Hochgeschwindigkeitsstrecke LGV Perpignan–Figueres jedoch stark zurückgegangen: Während vorher alle Fernzüge auf der Mittelmeerstrecke von und nach Spanien hier hielten, gibt es jetzt im Fernverkehr nur noch zwei Nacht-Intercity täglich nach Paris und nach Cartagena, ansonsten Regionalzüge der Nahverkehrsgesellschaft Transport express régional (TER).

Der Ort war zudem ein „Auffangbecken“ für Juden und andere Flüchtlinge während des 2. Weltkrieges.

Wir genießen den windumtosten Ausblick am Leuchtturm und fahren dann zurück nach Banyuls-sur-Mer, zum Mittagessen. Hervorragend, direkt am Strand, das Menü à 17,90 Euro. Und dafür bekommen wir gehobene Gastronomie: Austern, Wolfsbarsch, Sepia, Baba au rhum, Tiramisu mit roten Früchten. Hammer, supergut, und dazu noch ein top Service!