Auf in den Kampf, Torrero…, so könnte das Motto der Stadt heißen angesichts des imposanten Amphitheaters, das sie beherrscht!
Nach einer sehr böigen Fahrt, bei der Henri fast abgehoben wäre, kommen wir leicht mistralisiert im Stadtzentrum an und marschieren zur Arena. Eintritt p. P.: 6,50 Euro (inklusive Besuch des Theaters). Ein wirklich beeindruckender Bau, mehrere Etagen, ein Aussichtsturm mit großartigem Blick über die Stadt und ebenerdige Gänge. Irgendwie fühlt man sich direkt in die Zeit der Gladiatoren zurückversetzt (die hier z. Z. wohl auch Vorführungen geben…).
Auch das alte Theater ist mit seinen Säulen und verzierten Steinen sehenswert.
Ansonsten hat Arles, abgesehen von unzähligen Restaurants und Cafés, aber nicht wirklich viel zu bieten – Boutiquen und charmante Geschäfte findet man nur spärlich.
Auf dem Rückweg (immer noch durch einen extremen Mistral) machen wir Halt in Mallemort, wo das „Festival Sens Dessus Dessous“ gefeiert wird. Ich dachte da eher an Straßenmusikanten und Kleinkust – aber es ist eher Kunst für die Kleinen: Töpfern, Basteln, Nähen für die ortsansässigen Kinder. Süß gemacht! Aber für uns nicht das Richtige 🙂
Zurück am CP gehen wir noch ein bißchen schwimmen und genießen den Abend bei lecker Wein und „Marseillaiser Entrecote“ (ein Teil vom Rind, das hier so genannt wird – Axel sagt, es schmeckt vorzüglich!).
… a propos, das letzte Foto der Galerie ist der eindeutige Beweis, dass ich die Tochter meines Vaters bin!
Und die historischen Fakten aus Wikipedia finden sich im Anschluss an die Bildergalerie.
Arles hieß im Altertum Arelas oder Arelate (kelt. „Sumpfort“), wurde von den Galliern an Stelle des ligurischen Theline gegründet und von Gaius Julius Caesar 46. v. Chr. zur römischen Militärkolonie Colonia Julia Paterna Arelate Sextanorum gemacht.
Der Ort erhob sich bald zu hoher Bedeutung, wetteiferte mit Massilia (Marseille) im Handel und erreichte seine Blütezeit unter Kaiser Konstantin, der Arles vergrößerte, ausschmückte und den Beinamen Constantina gab. 395 wurde sie Hauptstadt Galliens. Im Jahre 402 wurde dann die Praefectura Galliarum, die oberste Behörde des römischen Westreiches, von Trier nach Arles verlegt.
In Arles kreuzte sich die Römerstraße Via Agrippa nach Lyon (Lugdunum) (und weiter nach Augusta Treverorum bis zur Colonia Claudia Ara Agrippinensium) mit der Via Aurelia, die Massilia mit Rom verband.
Arles wurde im 3. Jahrhundert Sitz eines Bischofs, im Jahr 400 Sitz eines Erzbischofs. Als Hauptumschlagplatz wurde es in der Folge von Westgoten und Sarazenen mehrmals erobert und zerstört, dennoch behauptete es lange seinen Glanz; seit 536 zum Frankenreich gehörig, wurde es 879 Hauptstadt des Königreichs Burgund und kam mit diesem 1033 zum Heiligen Römischen Reich. Seit 933 stand die Stadt unter der Herrschaft des Erzbischofs, wurde 1220 unabhängig von ihm und 1237 für nur zwei Jahre Reichsstadt. 1251 unterwarf sich die Stadt Karl von Anjou und fiel 1481 mit der Grafschaft Provence an Frankreich. Der Erzbischof wanderte später nach Aix-en-Provence ab. Arles war bis 1801 Bischofssitz.