Abschied

An unserem letzten Tag in der Provence schauen wir uns Mallemort an, eine kleine Gemeinde mit rund 6.000 Einwohnern. Genau SO ist Südfrankreich: Ein Meer aus Farben, Gerüchen, überstrahlt von einem tiefblauen Himmel, streunende Katzen, Echsen, die sich sonnen (ach, ich wäre auch gerne ein Echsle), Platanenalleen, lichtdurchflutet. Einfach nur schön und Seelenbalsam.

Hierher werden wir sicherlich wiederkommen!

Vom Planschen und Packen

Vor dem großen Aus- und Einräumen kommt nochmals das Vergnügen: Am 22. September (sonnen)baden und die großzügige Anlage des Campinplatzes Durance-Luberon genießen. So geräumige Stellplätze hatten wir noch nirgends während der vergangenen 6 Monate – und der Pool ist nun, zum Saisonende, ganz unserer. Super!!!

Kann es – trotz aller Melancholie und anhaltendem Fernweh – einen schöneren Reiseabschluß geben? Nein.

10 Fragen an Dich und mich

Die beste Aussicht?
H: Mont Ventoux / A: Torre

Was ist typisch portugiesisch?
A: Grillen / H: Aufstehen bei Sonnenschein

Die schönste Stadt?
H: Aveiro / A: Monsanto

Welche Landschaft verzaubert?
A: Senhora da Graca / H: Provence

Die anstrengendste Fahrt?
H: Fahrt nach Lissabon/Cascais / A: Rückfahrt von Portugal nach Frankreich mit ÜN auf Lidl-Parkplatz

Welche Zusatzausstattung braucht Arielle?
A: Schaumstoffverkleidung an allen Kanten / H: 360-Grad-Kamera

Die beste Rollertour?
H: Col d’Aubisque / A: Gorges de la Nesque

Das ideale Haustier für ein Womo?
A: Ischi / H: Ich hätte gerne eine Fledermaus und ein Katzenbaby dabei

Das beste, neue Gericht?
H: Pulpo / A: Tielles setoises

Was ist typisch französisch?
A: Um 12:00 h Mittagessen / H: Wunderschöne Kreisverkehre

Entlang am Etang

Die Region Bouches-de-Rhone / Provence bietet unglaublich bezaubernde Landschaften und Farben. Kaum fahren wir 10, 15 km, ändert sich das Bild, es geht von Olivenplantagen durch enge Schluchten in weites Weideland und Weinberge.

Alles überstrahlt von Sonne, unter einem blauem Himmel, es riecht nach Feigen, nach Kräutern und Freiheit. Wir sind überglücklich, die letzte echte Reise-Woche hier zu verbringen.

Unsere Rollertour führt uns an den Etang de Berre, eine Meeresbucht, die ein Salzwassermoor enthält.

Wikipedia: Sie liegt an der Küstenregion Côte Bleue, nordwestlich von Marseille und östlich des Rhônetals und ist durch den schmalen Naturkanal Étang de Caront mit dem Golfe de Fos verbunden. Mit ihrer Ausdehnung von 155,3 km² gilt sie als größter Binnensee Frankreichs. Dieser ist heute durch den von einer Autobahnbrücke überquerten Canal Quarante auch für große Schiffe vom Mittelmeer aus zugänglich.

Der Étang de Berre wird zur Seesalzgewinnung und zur Muschelzucht genutzt. In seiner Umgebung sind Erdölraffinerien und ein Wasserkraftwerk angesiedelt, was zu Umweltproblemen führt.

In der Nähe liegen die Hafenstadt Martigues, welche aufgrund der sie durchziehenden Kanäle auch als „kleines Venedig“ bezeichnet wird, und der aufgrund seiner zentralen Lage für den Süden Frankreichs wichtige Flughafen Marseille Provence. Oberhalb des Tales liegt die kleine Stadt Miramas, deren Ursprünge bis ins 5. Jahrhundert zurückreichen und die als Dorf im Jahre 964 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Der historische Ortskern weist noch heute mittelalterliche Befestigungen und ein Schloss auf. Bis um den Étang de Berre herum reicht das noch junge Weinbaugebiet Côteaux d’Aix. In den Étang de Berre mündet der kleine Fluss Arc.

Eine zweite (künstliche) Verbindung mit dem Mittelmeer gibt es seit 1926. Der Canal du Rove verbindet den Étang de Berre durch einen Tunnel unter dem Estaque-Gebirge mit dem Golf von Marseille. Nach einem Tunneleinsturz 1963 ist der Kanal jedoch nicht mehr befahrbar.

Großwildfütterung die Zweite

Mhhhhmmmm, ich würde Tapsi so gerne mitnehmen… Und Yvy und Ari würden ihre Geschwister nehmen.

Aber ob die 3 wohl mit ins kalte Deutschland wollen, unter einen weitaus weniger blauen Himmel, wo es im September schon ungemütlich kalt sein kann??? Ich weiß nicht…

Och menno, Akku leer

Es kann wohl kaum blödere Reiseziele geben, um nicht fotografieren zu können, als Avignon…

Tja, aber in fast sechs Monaten Reise, Paparazzi-Leben und auf der Suche nach dem schönsten Gebäude, Ausblick, Himmel, Kuriosem, Tür oder Blümchen, passiert so etwas eben auch einmal.

Zum Glück gibt es Postkarten, grins…

Und wir genießen den Bummel durch die lebhaften Gassen, entlang des Papstpalastes (Wahnsinn, dieses Bauwerk), vorbei an den vielen Kirchen, geschmückten Fassaden und netten Boutiquen, auch ohne Foto sehr.

Einfach schön hier.

Und bei unserem nächsten Besuch, der hoffentlich nicht mehr so lange auf sich warten lässt wie der letzte mit Mom & Dad, wird auch wieder fleißig geknipst!

Böen über den Höhen

Es gibt Wind, es gibt den Mistral und es gibt les rafales (Böen) – und die Kombination daraus ist für Henri, den kleinen Roller, echt zu gefährlich. Wir haben Müh und Not, an den Ausgangspunkt unserer Wanderung – Le trou du Rat – zu kommen, so sehr bläst der Wind.

Und auf den Höhen angekommen, geht es erst richtig los… Die Wanderung an sich ist total entspannt und wenig anstrengend, aber wir müssen uns wie irre gegen den Wind stemmen und dagegenarbeiten. Manchmal halten wir uns an den Händen, um Halt zu haben. Hammer! Auf einem Tausender oder einem schmalen Berggrat möchte ich bei solch einem Wetter nicht sein…

Der Blick jedoch, das Blau, die Luft und die Abgeschiedenheit sind bei Windstärken von 0 bis 100 km/h atemberaubend. To be experienced.

Im Wohnzimmer der Provence

Wikipedia sagt: Salon-de-Provence (früher Salon-de-Crau) ist eine Stadt mit 43.152 Einwohnern (Stand 1. Januar 2010) in Südfrankreich, im Département Bouches-du-Rhône, der früheren Provinz Provence. Sie liegt zwischen Aix-en-Provence, Arles, Cavaillon und Marseille an der Autobahn A 7 (Lyon-Marseille). Auch der Luftwaffenstützpunkt BA 701 (base aérienne 701), auf welchem die Patrouille de France beheimatet ist, befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Salon-de-Provence.

Salon-de-Provence ist der Wohn- und Sterbeort von Nostradamus, einem Arzt und Autor von Prophezeiungen des 16. Jahrhunderts. Sein Haus in der Altstadt wurde als ihm gewidmetes Museum eingerichtet.

Der Moosbrunnen, ein echtes Wahrzeichen der Stadt, bestand schon im 16. Jahrhundert. Kalkablagerungen ließen die Brunnenschalen, das Moos und den Pflanzenbewuchs zusammenwachsen und verleihen dem Brunnen seine heute so charakteristische Form.

Wir sagen: Eine superschöne Stadt, von der wir zumindest noch nichts gehört hatten, bis Aurélien uns von seiner Heimatstadt vorgeschwärmt hat. Und zu Recht, es gibt viel zu sehen, unter anderem allerorts moderne Plastiken und Skulpturen. Und nicht nur Lädchen für Mädchen, sondern auch a good choice for boys!

From cats and kitten

Juhu, da lacht unser Herz mal wieder – in einer Hecke gleich ums Eck lebt eine junge Katzenfamilie: Mama Schwarz-Weiß und drei kleine Junge, weiß-braun-getigert. Zu süß, die Kleinen!

Dass sie den leckeren Comté-Käse mögen (und direkt hart umkämpfen, da werden die Tatzen gleich doppelt so groß, und gefaucht wie bei Tigers!), zeigen die nachfolgenden Impressionen der „Käse-Orgie“.

Ooooch, ich würde so gerne eine ins Womo schmuggeln… Ich hab schon eine rausgesucht und sie Tapsi getauft…

Egal wie, morgen kaufen wir Katzenfutter, damit die Kleinen in den Tagen, die wir noch hier sind, wenigstens was Adäquates zum Essen bekommen!

Stürmische Ausblicke

Der Mistral wird seinem Ruf gerecht: Er bläst das schlechte Wetter weg, aber bringt dadurch schon etwas kühle Luft und starke Böen mit sich.

Wir haben daher für heute beschlossen, nur wenig zu fahren und mehr zu laufen. Vom Nachbarort Merindol aus wollen wir den Rundweg 8 laufen – leider verpassen wir den Einstieg und befinden uns plötzlich auf dem gelben Weg durch die Combe de l’Euse stetig bergan (wie auch sonst?) auf die Rochers de Cairas. Der Blick während des Anstiegs und oben auf dem Gipfel ist aber jeden Schritt wert – welch wunderbare Landschaft. Man spürt schön den Herbst, die Farben werden anders… aber es ist ein Traum, durch die Sonne zu marschieren und diese Weite der Provence zu genießen.