Heilquellen und Keramik

… und Penisse in allen Varianten – warum auch immer es diese in Caldas da Rainha als Figuren, Süßspeisen sowie auf Adventskränzen gibt.

Auf unserem Stellplatz in Foz gibt es zwar einen unglaublich schönen Blick und auch Wasser, aber leider keine Waschmaschine. Und da ich nicht wirklich gut per Hand waschen kann, fahren wir mit Henri und einer Ladung Wäsche nach Caldas in den Waschsalon (unser erstes Mal übrigens :-)). Super, unterschiedlich große Maschinen und Trockner, sehr sauber und aufgeräumt! Die 8 kg-Maschine kostet 4 Euro, Waschmittel inklusive.

Nach der 30-minütigen Waschzeit packen wir die frische Wäsche ins Roller-Rucksäckle und schauen uns den Ort an. Schöne Fassaden, ein großer Stadtpark, ein bunter Obst- und Gemüsemarkt – schön ist es hier.

Wir genehmigen uns in einem Café noch Süßstückchen (uuuuh, viel zu süß, wieder mit dieser weißen Mohrenkopf-Creme) und eine kleine Hühnchen-Quiche, die sehr lecker schmeckt. Und das alles bei strahlendem Sonnenschein, kaum Wind und 18 Grad im Schatten.

Und was weiß Wiki zu sagen?

Königin D.Leonor soll 1484, von Óbidos kommend, sich auf Anraten der lokalen Bevölkerung in den übelriechenden warmen Heilquellen gebadet haben. Von der Heilkraft der Wasser fortan überzeugt, verkaufte sie persönlichen Schmuck und einigen Landbesitz, um 1503 hier ein Hospital zu errichten. Drumherum entstand der heutige Ort, der seinen Namen dieser Entstehungsgeschichte verdankt.(Caldas da Rainha, port. für: Thermalbäder der Königin). Die königliche Familie nutzte das Thermalbad danach sehr häufig, und der Ort nahm einigen Aufschwung. 1511 erhob König D.Manuel I. Caldas da Rainha zur Vila (Kleinstadt mit Verwaltungsrechten).

1821 wurde der Ort Sitz eines eigenständigen Kreises. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden die Thermalquellen ein zunehmend beliebtes Ziel der zu Wohlstand kommenden Bürgerfamilien. Zudem begünstigten die hiesigen Tonvorkommen die Ansiedlung von Keramikfabriken. Zu nennen sind hier insbesondere die Kreationen von Rafael Bordalo Pinheiro in der Fábrica de Faianças das Caldas da Rainha zwischen 1884 und 1907.

Neben dem Thermalbad, den Stränden (etwa in Foz do Arelho), und dem Stadtwald Mata Rainha D. Leonor, auch Mata da Rainha (dt.: Wald der Königin) genannt, sind auch die vielen Jugendstilfassaden der Stadt Ziel für Besucher. Caldas da Rainha gehört dennoch nicht zu den touristisch stark frequentierten Orten, auch wenn der Fremdenverkehr an Bedeutung gewonnen hat. Die Stierkampfarena, einige Herrenhäuser und Bürgerhäuser, der tägliche Markt auf der zentralen Praça da República, und einige Sakralbauten sind weitere Anziehungspunkte.

An der Küste entlang

Nach dem Regen ist vor dem Regen ist nach dem Regen…

… Nachdem der Samstag komplett ins Wasser fiel, erwartet uns am Sonntag Morgen zwar starker Wind und viele Wolken, aber es ist trocken. Juhu.

Wir machen uns also gegen Mittag zu einem Strand- und Küstenspaziergang auf und schauen den Kitesurfern zu, die zackig über die Lagune kiten und den Wind genießen. Von Obidos zieht jedoch schon die nächste dicke Gewitterwolke heran – wir schaffen es gerade noch ins Cafe „7. Welle“, bevor der Butzen herunterkommt. Mit einem Tosta Mista (warmer Toast mit Käse und Schinken, in Butter gebraten… oh je, meine Hüften) und einem Glas Weißwein lässt sich das aber entspannt ertragen.

Und der Regenguss ist so schnell vorbei, wie er kam, so dass wir unseren Spsaziergang durch Foz selbst und entlang der Küstenpromande fortsetzen können.

Wie immer sind massenhaft Portugiesen unterwegs, aber natürlich nicht zu Fuß, sondern im Auto, um sich dort aufzuwärmen, zu lesen, zu stricken oder zu schlafen. Zum Glück hat sich in Deutschland und auch im Womo die Heizung durchgesetzt 🙂