Stuckengel am Bodensee

Die Wallfahrtskirche Birnau ist eine Maria geweihte Barockkirche, die von 1746 bis 1749 von dem Vorarlberger Baumeister Peter Thumb für die Reichsabtei Salem errichtet wurde. Die Kirche erhielt eine reiche barocke Ausstattung mit Fresken von Gottfried Bernhard Göz sowie Stuckaturen, Altären und Skulpturen von Joseph Anton Feuchtmayer, deren bekannteste der Honigschlecker ist, ein Putto mit Bienenkorb. Das der Kirche vorgelagerte Ordensgebäude mit dem markanten Glockenturm beherbergt heute ein Priorat der Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau.

Der KZ-Friedhof Birnau, auch Internationale Kriegsgräberstätte Birnau, ist ein KZ-Friedhof für 97 KZ-Häftlinge unterschiedlicher Nation aus dem KZ Aufkirch bei Überlingen. Die in Birnau Beigesetzten gehörten zu einem Trupp von rund 800 Häftlingen aus dem KZ Dachau, die westlich von Überlingen im Winter 1944/1945 den Goldbacher Stollen, ein unterirdisches Stollensystem, in den Molassefelsen trieben, in dem die Friedrichshafener Rüstungsbetriebe Dornier, Zeppelin, ZF und Maybach vor Bomben geschützt sein sollten. Die Arbeiten dauerten vom Oktober 1944 bis April 1945 an.

Ich hatte mir von der KZ-Gedenkstätte ehrlich gesagt mehr erwartet: Es sind relativ wenige Informationen vor Ort vorhanden. Zudem ist der Friedhof nur über einen Fußweg zu erreichen, ohne direkten Parkplatz. Es verwundert nicht wirklich, dass der Ort vergessen erscheint. Schade.

Unser Erstkontakt nach über 4 Monaten Auslandsreise mit Deutschland. Irgendwie ein komisches Gefühl…

Wir fahren über den Schwarzwald, via Titisee und Donaueschingen, nach Langenargen, zu unseren Freundinnen Ina und Sonja – die Überraschung ist groß, und die Freude noch viel größer! Wir haben uns schon gut ein Jahr nicht mehr gesehen. Die Zeit rennt.

Und doch ist es „wie immer“, eben bei Freunden: Den Grill angefeuert, Wurst- und Fleischbestände zusammengeworfen, gekühlte Getränke bereitgestellt – und einen wunderbaren Abend mit Sonnenuntergang genossen.

Wir freuen uns sehr, wieder hier zu sein.

Und wenn man dann gratis noch ein „Nonnentänzchen“ mit geliefert bekommt, dann ist doch alles super. Und schön. Und entspannt. Ina und Sunnie halt.

Angriff der Killerstörche

Im Schützengraben

Vieil Armand:

Auf Grund seiner exponierten und strategisch günstigen Lage mit Ausblick in die elsässische und Oberrhein-Ebene war der Hartmannswillerkopf im Ersten Weltkrieg zwischen Deutschen und Franzosen erbittert umkämpft. Davon zeugen heute noch ein gut erhaltenes System von Schützengräben und mit Gras überwachsene Granattrichter.
Der Kampf um den Gipfel begann am 31. Dezember 1914. Die schweren Kämpfe erstreckten sich über das ganze Jahr 1915. Danach fanden im Wesentlichen nur noch Artillerieduelle statt. Beide Seiten beschränkten sich darauf, ihre Linien zu halten. Insgesamt kamen etwa 30.000 Soldaten am Hartmannswillerkopf ums Leben.

Mit dem Zug zu Papa Schlumpf

Unsere „Flucht“ aus der Auvergne hat uns ins Elsaß gespült, nach Cernay, an den Fuß der Vogesen, nahe Mulhouse.

Nachdem wir auf vielen Fahrten nach FR immer wieder am Hinweisschild „Automobilmuseum“ in Mulhouse vorbeigefahren sind, ist klar: Jetzt und hier wird’s wahr, Axel geht zu den Schlümpfen!

Wir beschließen, dieses Mal nicht mit dem Roller zu fahren, sondern den Zug bzw. Tram und S-Bahn zu nutzen. Klappt gut!

Das Museum (siehe nachstehende Info aus Wikipedia), Eintritt p. P.: 11 Euro, ist wirklich lohnenswert. Autos ganz unterschiedlicher Epochen, mit Hinweistafeln und kostenlosem Audioguide beschrieben, echte Raritäten – selbst für Automuffel wie mich eine sehr interessante und kurzweilige Sammlung! To be seen!

Danach schauen wir uns noch Mulhouse selbst an, eine Stadt mit ca. 120.000 Einwohnern. Lebhaft, viele schöne, kleine Läden neben den üblichen Ketten wie H&M, Zara etc., Cafés etc. Aber auch sehr multikulti, in allen Schattierungen…

Die Gebrüder Fritz und Hans Schlumpf trugen zwischen 1945 und 1977 eine gewaltige Sammlung von rund 500 klassischen Automobilen zusammen, darunter auch mehrere Dutzend Bugatti und zwei der sechs überlebenden «Bugatti Royales». Zur Finanzierung dieses Hobbys belasteten sie ihre Unternehmen derart, dass diese 1977 zahlungsunfähig wurden, und in der Folge über 2000 Beschäftigte in die Arbeitslosigkeit entlassen werden mussten. Die bis zu diesem Zeitpunkt der Öffentlichkeit nicht bekannte Automobilsammlung wurde bei Ausschreitungen im Rahmen eines Streiks von den ehemaligen Arbeitern des Textilwerkes entdeckt.

Mit dem zu erzielenden Erlös aus dem Verkauf der Fahrzeuge hätten die Forderungen der Gläubiger bedient werden können, jedoch konnte die Sammlung – vor allem durch die Intervention der französischen Regierung unter François Mitterrand – in ihrer Gesamtheit erhalten werden. Damit wurde auch eine Forderung der arbeitslosen Arbeiter (darunter eine große Zahl Frauen) erfüllt: Sie wären mit dem Verkauf ein zweites Mal betrogen worden, denn die Sammlung wollten sie zumindest der Region erhalten.
Die ehemaligen Werkhallen einer ihrer Textilfabriken in Mülhausen beherbergen heute das Musée National de l’Automobile Frankreichs, das auch unter dem Namen Collection Schlumpf bekannt ist.

Das Streben und Wirken der Gebrüder Schlumpf ist widersprüchlich zu bewerten: Ihre wirtschaftliche und soziale Verantwortung – sowohl sich selbst als auch ihren Mitarbeitern gegenüber – völlig außer acht lassend, hinterließen sie der Nachwelt eines der größten und faszinierendsten Automobilmuseen der Welt.

Rausgeschwemmt aus der Auvergne

Nach unserem Aufenthalt im Departement Lot-et-Garonne heißt das nächste Ziel Cantal / Auvergne. Hier waren wir vor Jahren im Urlaub und die Landschaft hat uns sehr gefallen.

Bei Ankunft in der von uns vorgesehenen Ecke dasselbe Bild: Campingplatz belegt; Stellplatz gefällt uns nicht…

Wir fahren also noch ein Stückchen, um dann (unerlaubt, weil „camping sauvage interdit!“) an einem Stausee (Barrage de Saint-Etienne-Cantalès), am Strandparkplatz von Espinet, unser Quartier aufzuschlagen. Direkt idyllisch, am Waldesrand, in der Nähe von einer Schafsweide, ruhig, nett. Wir grillen unsere Sardinen und essen gemütlich, und dann beginnt es zu tröpfeln.

Nachdem wir die auvergnatischen Gewitter von früher kennen (jede Nacht damals, mit Blitz und Donner und Regengüssen), packen wir Tisch, Stühle und Grill wieder ein – und dann geht es los. Unglaublich. Wetterleuchten, Blitz, Donner, Donnergrollen, der Boden wackelt, und es regnet. Und regnet. Wahnsinn, wie in einem Hotel mit diesen Wasserwänden, so läuft der Regen am Ariellchen runter.

Wir sind entspannt, wir liegen ja im Trockenen, grins! Beim Aufstehen am nächsten Morgen allerdings ist der Schreck groß. Um uns rum kleine, mittlere und große Äste, Blätter allerorten. Aber ZUM GLÜCK keinerlei Schaden am Womo oder dem Roller. Ringsum aber pulverisierte Bäume… Mindestens 4 Männer mit Kettensägen hier auf dem Parkplatz im Einsatz, um die größten Schäden zu beseitigen.

Wir: Uuuh, alles gut überstanden, also schnell weg. Na Pfeifendeckel.

Auf der ersten Straße liegt eine relativ kleine Birke quer, die wir selbst noch weghieven bzw drüberrollen können. Und dann wartet der Baumstamm auf uns… auf einer Straße, wo Wenden unmöglich ist. So ein Scheiß, da magst Du irgendwann nicht mehr. Zum Glück ist aber ein Aufräumtrupp unterwegs, der extrem schnell sägt, auflädt, ablädt und Axel auch noch einweist entlang des aufgeweichten Wegesrandes – weil zu allem Unbill auch noch ein LKW entgegenkommt. Zum Schreien. Sehr nette Herren, mit denen ich ein bißle plaudere und blinzel (grins… liebe Eltern, das war Moulins-Feeling!!!), und danach haben wir wirklich freie Fahrt. Aber auch die Nase voll.

Bloß weg.

Fumel(n) am Lot

Naja, bei der Hitze nicht wirklich, grins…

Unser „Wiedereintritt“ nach Belle France hat sich etwas schwierig gestaltet. Wir wollten eigentlich noch ein paar Tage an der Atlantikküste verbringen, aber dort war am ersten August-Wochenende (naja, eigentlich klar, da das erste Reisewochenende der Franzosen) der Teufel los. Alle CP und Stellplätze waren restlos ausgebucht. Nach einer Zwischenübernachtung auf dem Lidl-Parkplatz in Souston haben wir die Weiterfahrt ins Lot-Tal angetreten und einen sehr schönen Platz in Fumel gefunden.

Der Ausflug entlang des Lot, von Fumel über Albas nach Luzech, lohnt, es geht am Flußufer hoch und runter, durch malerische, kleine Ortschaften und Anbaugebiete von Wein und Mais. Eine sehr schöne Ecke, Ursprungsland der Cahors-Weine, der Pflaumen aus Agen und natürlich auch der Gänseleber. Darauf hatten wir bei 35 Grad aber keine „Glischde“.

Von Braganca bis Faro unsere Tops und Flops

Wir sind nach PT total ahnungslos und relativ unvorbereitet gekommen: Ein Womo-Reiseführer im Gepäck (und der ist super, absolut unerlässlich, weil tolle Touren! Danke, Herr Schulz), gedanklich auf Algarve und trockenes Garrique eingestellt. Mehr nicht.

Und dann erwartet uns solch ein wunderschönes Land.

Hier unsere ganz persönliche Top-Flop-Liste:

Flops:
Straßenbeschilderung: Du merkst, dass Du richtig bist, wenn Du das Ortsschild siehst, nämlich genau am gesuchten Ort. Vorher landest Du in der Wallachei, natürlich auch ohne Straßenschild.

Der Abschluß: Irgendwie hat man den Eindruck, dass es manchmal an den letzten 10 % fehlt.

Algarve: Jedem das Seine. Unseres sind der Trubel und die grauenvolle Häßlichkeit der Bausünden nicht. Meer, Strand, Felsenformationen: De Luxe. Retortenstädte – und als Bauruinen verlassen – braucht keine Sau.

Speisekarten: Hmmm… wir hätten gerne mal eine gelesen…

Mangelware auf dem CP: Strom (vorhanden, aber nur bei 2 A kostenslos), Wasser und Waschmaschinen. Meine Mutter empfiehlt mir ja den Wäschestempel meiner Oma (geb. 1913) – aber ich wüsste gar nicht, wie man das Ding bedient…

Straßenkarten: Die Qualität ist jenseits von Gut und Böse.

Sonnendächer auf Parkplätzen: Für PKW-Fahrer ist es sicherlich angenehm, das Auto während des Einkaufs unter einem Sonnendach zu parken. Aber fahr da mal mit dem Womo rein… da kriegst Du Plak! Die Höhe (max. 2,10 m) ist ausgewiesen, aber das Problem ist, überhaupt auf solch einem Parkplatz zu rangieren. Der reine Horror.

Tops – und davon gibt es deutlich mehr!:
Natur: Berge, Hügel, Meer, Küstenstreifen, Wälder, ewig lange Korkeichen- und Olivenplantagen, Weideflächen, glasklare Flüsse, Stauseen, Granatapfel-, Zitronen- und Orangenbäume – wir haben die Natur und Landschaften Portugals als unglaublich abwechslungsreich empfunden. Zudem ist alles sehr sauber und gepflegt, kein Hundekot auf den Straßen, die Schrebergärten in Reih und Glied und an den Häusern überall Blumenkästen. Fast schon deutsch.

Womo-Reisen: Freistehen ist erlaubt und auch an vielen Plätzen möglich, das ist einfach genial. Auf einen Parkplatz an der Steilküste gestellt, Stühle raus und die Ruhe genießen.

Die Menschen: Mit unseren drei Brocken Portugiesisch (und die sicherlich noch falsch prononciert…) kamen wir beim Einkaufen sehr gut zurecht, weil die Leute sehr freundlich, zuvorkommend, korrekt und hilfsbereit sind. Egal wo, man ist uns nie abwehrend oder „bääh, schon wieder so blöde Touris“ begegnet.

Kultur: Wahrscheinlich hat nur das Perigord in FR mehr Schlösser zu bieten, grins. Es gibt unzählige Templerburgen, mittelalterliche Festungen und Städte, Kirchen und Stadtmauern zu besichtigen. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Essen und Preise: Für 5 Euro ein Tagesgericht, ein super Grillhähnchen für 8 Euro, eine Wurschd im Weck für 1,50 Euro. Wir haben selten so günstig – und gut! – gegessen. Allgemein sind die Lebensmittel deutlich günstiger als bei uns in DE oder FR (außer Mineralwasser, da kostet die Flasche 1,80 Euro! Das Luso-Wasser hingegen kostet im 7 l-Gebinde 1,70 Euro und hilft wohl gegen alles…). Das Fisch- und Obstangebot ist enorm (und Soja-Produkte gibt’s auch viele). Die Weine aus der Douro-Region sind ebenfalls wärmstens zu empfehlen, sowohl rot als auch weiß. Sehr lecker. Lieber Ulli, Dir und Moni jetzt schon viel Spaß bei Eurer Tour und den Weinproben, da findet Ihr bestimmt gute Tröpfchen!

Mautgebühr: Das Straßennetz ist generell sehr gut ausgebaut und es gibt einige Autobahnen. Manche sind ganz umsonst, manche (z. B. um Lissabon) haben das frz. Peage-System mit Häuschen, und dann gibt es auch noch „electronic toll“. Dazu muss man sich wohl mit einer Visa-Card (und nur mit der!) registrieren, damit die Beträge abgebucht werden können. Das Schöne: Ausländische Kennzeichen werden weder erfasst noch verfolgt, man kann also fleißig so durchfahren, ohne zu bezahlen. Um so besser! Aber pssst, natürlich nicht weitersagen…

Sicherheit: Die Polizei zeigt relativ starke Präsenz. Wir haben uns (auch deshalb) immer sicher gefühlt und unseren Roller mit Helm und allem drumherum einfach so abgestellt, ohne große Abschließaktionen. Das kann man in DE oder FR nur bedingt.

Shopping: Heissassa. Die Portugiesin hält auf sich, unbestritten. Schick, adrett – und tolle Schuhe!!! Ein echtes Einkaufsparadies zu günstigen Preisen – schade, dass der Womo-Schuhschrank so klein ist (und eh schon nur durch meine Schlappen belegt). Also Mädels, wer Bedarf an High Heels hat, auf nach Portugal!

Fazit: Wer die Möglichkeit hat, mehrere Wochen das Land zu erkunden, sollte das tun. Es lohnt sich sehr. Für uns ist Portugal außerhalb der Algarve ein echter Geheimtipp. Urtümlich. Schön. Warm. Weitläufig. Entspannt.

Felsen integriert – Monsanto

Unser letzter aktiver Eindruck von Portugal, das Felsennest Monsanto (immerhin knapp 900 Einwohner). Trotz Bullenhitze marschieren wir in den Engen der Gassen umher und genießen das Gefühl, dass ein Riese mit Murmeln gespielt hat, so sieht das nämlich aus – riesige Felsblöcke/-kugeln, wie auf einem Spielbrett verteilt…

Es geht hoch, runter, links, rechts, an Häuslein entlang, die mit/am/entlang der Felsen gebaut sind.

Unglaublich simpel, unglaublich einzigartig.

Für alle, die eine ursprüngliche Landschaft fern jedes Tourismus erleben wollen: Voilà, hier ist sie.

Früheste menschliche Spuren stammen aus der Frühsteinzeit. Die Römer siedelten am Bergfuß. Es gibt auch Spuren des Durchzuges von Westgoten und Arabern. Im 12. Jahrhundert ergriff Alfons I., im Zuge der Reconquista genannten christlichen Wiedereroberung der Iberischen Halbinsel, Besitz von dem Gebiet und schenkte es 1165 dem Templerorden zur Obhut, unter der Bedingung, unterhalb und oberhalb des damaligen Bischofssitzes Idanha zwei neue Schutzburgen anzulegen. Unter Führung des Ordensmeisters Gualdim Pais wurde, neben Idanha-a-Nova, Monsanto als zweite Burg erbaut. Sancho I. ließ die Burg später wiederaufbauen.