Römer im Wind: Vaison-la-Romaine

Wikipedia sagt:

Vaison-la-Romaine ist die größte französische archäologische Ausgrabungsstätte. Die archäologischen Hinterlassenschaften, die heute zu besichtigen sind, stammen aus dem 1. und 2. Jahrhundert n.Chr.
Aufgrund der Größe der öffentlichen Bauten, soweit sie ausgegraben werden konnten, lässt sich schließen, dass die Stadt in römischer Zeit ca. 60 bis 70 Hektar Fläche besaß. Das Amphitheater wurde in den Nordhang des Fels des Puymim-Hügels geschlagen und bot etwa 5.000 bis 6.000 Zuschauern Platz.
Im Osten Vaisons wurde in augusteischer Zeit ein Tempel errichtet. Große Gärten mit Säulen umgeben ihn. Dies war ein öffentlicher Ort für religiöse Zeremonien. Reste verschiedener Thermalbäder können an verschiedenen Orten in der Umgebung besichtigt werden, darunter im Osten der gepflasterten Straße (Villasse), auf dem Südufer der Ouvèze, die bekannteren Bäder im Norden aus der Mitte des ersten Jahrhunderts auf 2.000 m². Die ältesten Bäder nehmen eine Fläche von 2.300 m² ein und liegen im Maison du Buste d’Argent, einem nach der darin gefundenen Silberbüste des Bauherrn benannten Haus. Die Villa verfügte über Mosaikböden und zwei Gärten mit Wasserbecken. Auch das benachbarte Maison du Dauphin war mit Gärten und Becken ausgestattet. Das Herz der Römerstadt – Forum und Basilika – wird durch die moderne Stadt bedeckt und ist deshalb nicht ausgegraben. Aber immerhin ein Fünftel der Römerstadt – 13 Hektar – wurde freigelegt und lässt sich von der Place Abbé Sautel aus betreten.

Die Dentelles de Montmirail sind eine aus mehreren kleinen, parallelen und allesamt von Südwest nach Nordost ausgerichteten Bergkämmen bestehende Felsenlandschaft in Südfrankreich im Département Vaucluse, südlich der Stadt Vaison-la-Romaine und westlich des wesentlich höheren Mont Ventoux. Nordwestlich der Dentelles fließt die Ouvèze in einem weiten Bogen in die Rhône.

Dentelles heißt übersetzt Spitzen (wie in gehäkelten oder geklöppelten Spitzen) und spielt auf die scharfe und spitze, oftmals von Felsenfenstern durchbrochene, Form der zahlreichen kleinen Gipfel an. Die sich über nur etwa 8 km erstreckenden Dentelles de Montmirail sind bei Wanderern und Felskletterern gleichermaßen beliebt. Insgesamt gibt es über 600 Routen vorwiegend in den oberen Schwierigkeitsgraden bis 8c (UIAA X+/XI-) und mit Längen von bis zu 90 Metern.

Und Heidi schreibt: Nach einer verregneten Nacht hat der Himmel im Laufe des Vormittags aufgeklart, so dass wir zu unserer Rollertour zu den o. g. Dentelles und nach Vaison-la-Romaine aufbrechen konnten (in V. waren wir vor 12 Jahren mit meinen Eltern schon mal, aber damals gab es andere Öffnungszeiten = geschlossen; heute zum Glück nicht!).

Laut Axel ist es wie Segeln… es gibt starke Böen und Wind aus allen Richtungen. Da ist Henri ein bißchen wie eine Schrankwand. Und für die folgenden Tage sind noch viel stärkere Böen angesagt, bis zu 65 km/h schnell… uiii, dann werden wir uns nur zu Fuß bewegen können.

Wir durchfahren wunderschöne Landschaften, über Pässe, durch Weinberge, kleinen Dörfchen, die an den Fels gebaut sind, meistens mit Blick auf den Mt. Ventoux (heute in Wolken) oder die Dentelles. Blaublauer Himmel. Sonne. Klarer Blick. Seele, was willst Du mehr?
Hinter jeder Kurve gibt es etwas Neues zu bestaunen.

Die Fotos der römischen Ausgrabungsstätte in Vaison-la-Romaine sprechen für sich. Eintritt: 8 € pro Person; nicht billig, aber das Geld in jedem Fall wert!

Die Stadt selbst ist lebhaft, bunt, quirlig (mit vielen tollen Klamottenläden – aber: Ich halte mich zurück!), Cafés und Restaurants. Wir bummeln ein wenig und genießen die relativ windfreie Zone. Für alle Leser und FR-Interessierte: Daumen hoch, sehr empfehlenswert. Und unter einem so blauen Himmel sowieso!