Unsere erste Flaschenpost: Echt was zum Freuen!

E-Mail von heute:

Hallo Axel und ?? !

Ein Freund von mir, leidenschaftlicher und umweltbewusster Fischer, hat zu seiner großen Überraschung und Freude kürzlich eine Flaschenpost mit eurer Mail-Adresse gefunden.
Da er leider kein Deutsch versteht, Englisch übrigens auch nicht, hat er sich mit der Angelegenheit an mich gewendet. Also, ich übersetze :

Bonjour,
ich habe eure Nachricht am 24. Juni am Ufer der Dourbie , etwa 4km von Nant gefunden.
Es hat mich sehr neugierig gemacht und ich würde mich freuen, mehr von euch zu hören.
Hier meine E-Mail…

Ich, Renate, bin’s wieder !
Ich füge hinzu, dass wir in Roche-la-Molière bei Saint Etienne im Departement Loire wohnen.
Mein Freund Robert fährt am Sonntag für zwei Monate an den Atlantik, ohne Computer, und würde sich natürlich freuen, wenn zuvor was zurück käme.
Aber wenn man euch irgendwo retten muss, kann auch ich einspringen ! LOL !
Liebe Grüße
Renate

Und nun der Witz dabei: Wir haben die Flasche am 18. April am CP „Le roc qui parle“ in Nant abgesetzt, in die Dourbie… Besonders weit ist das Fläschle nicht gekommen!

Vilarinho – brennende Sohlen

Nach tagelanger Joggingabstinenz (Hitze und Gebirge sind schlichtweg kontraproduktiv!) wagen wir uns morgens mit Henri in die Stadt, auf die empfohlene Radrundstrecke entlang eines Parks. Sicherlich der beste und ebenste Platz zum Laufen in dieser sehr welligen Umgebung – aber immer noch ausreichend hügelig; bei der Wärme doppelt anstrengend.

Gegen Mittag brechen wir zu einer Wanderung im Ornal-Tal auf. Die Orte auf dem Weg nach Vilarinho sind ebenfalls sehr adrett, sauber und teilweise stehen richtig dicke Villen in der Umgebung, das hat fast schon was von Denver-Clan.

In dieser Ecke sieht der Naturpark wieder ganz anders aus, zum Teil wie im Schwarzwald, mit Nadelbäumen, dann im Anschluss leichtes Garrique, Steinformationen aus Schiefer und glitzernenden, schillernden Steinen, kleine Bäche, Picknickstellen und Badeplätze… Eine Wanderung durchs Tal ist es aber nicht. Es geht jeden verfügbaren Berg hoch. Und wieder runter. Wir denken zeitweise, uns hebt’s den Deckel. Bei 35 Grad aber auch kein Wunder…

Nach den 3 Stunden sind wir fix und fertig und freuen uns auf die Abkühlung bei uns am Flussufer. Das tut gut!

Vinhais warmwandern

Nun sind wir ja relativ unvorbereitet auf Portugal… Wir haben zwar einen Womo-Touren-Reiseführer dabei und eine Michelin-Straßenkarte für Spanien und Portugal (sowie für ersteres die passende Warntafel für den Rollerträger!) – aber ansonsten weder Reiseführer noch weitergehende Infos.

Unser erster Abstecher in die Buchhandlungen von Braganca hat uns nicht weitergebracht, dort gab es zumindest in der Auslage kein Kartenmaterial. Aber das Internet weiß ja Rat: Karten bekommt man häufig in der Tourismus-Information. Diese wiederum in Braganca zu finden (sowohl die „echte“ als auch die spezielle für die Naturparkverwaltung), ist auch kein Kinderspiel…

Dort endlich angekommen, treffen wir auf eine sehr nette Dame, die hervorragend Deutsch spricht (weil in Köln gelebt und gelehrt) und uns sehr kompetent zum Naturpark de Montesinhos und den entsprechenden Touren berät. Die Karten zu den Einzelwanderungen kosten nichts, die Gesamtübersichtskarte des Parks 2,20 Euro.

So ausgerüstet geht es also nach Vinhais, um dort eine 2-stündige Tour zu marschieren. Eine schöne Landschaft erwartet uns, mit vielen Kastanienwäldern, lauschigen Tälern und wunderschönen Blümchen. Schatten ist bei Sonne pur und Temperaturen um die 30 Grad auch nicht schlecht!

Im Anschluss an die Wanderung schauen wir uns noch Vinhais an, ein recht großer Ort mit tollem Brunnen, einer alten Stadtmauer und Kirche, mit Schwimmbädern, Womo-Stellplatz – wie Braganca sehr gepflegt, da fährt kein Müll oder Kippen, geschweige denn Hundescheiße auf der Straße rum. Tiptop!

Über die sehr gut ausgebauten Straßen geht es via Badeplatz an einem Fluß (lauschig, total entspannt!) zurück ans Womo.

Zur Verständigung: Bislang haben wir alles bekommen, was wir wollten, vom Fisch über Kaffee oder Süßstückle. Wir werfen einfach alle Sprachen durcheinander, und das Mischmasch aus Spanisch, Französisch, zwei Brocken Portugiesisch und Englisch funktioniert soweit. Fein, juhu!

Braganca

Am Mittwoch, 26. Juni 2013, ist es soweit: Arielle mit uns im Schlepptau befährt zum ersten Mal portugiesischen Boden. Nach dem Zwischenstopp in St. Jean de Luz am Dienstag ging es zeitig morgens los, bei Hendaye über die Grenze nach Spanien und dann über die Autobahn durchs Baskenland (sehr gut ausgebaut, viele Tankstellen, allerdings nur wenige Rastplätze). Maut insgesamt unter 30 Euro. Da lassen sich die 560 km relativ entspannt fahren!

Unsere erste Station in dem „unbekannten Land“ heißt Braganca. Eine recht große Stadt mit Festung und sehr schöner, gepflegter Innenstadt.

Wir haben uns den CP „Inatel Parque Campismo“ ausgesucht. Der liegt im Nirgendwo, an einem kleinen Flüsschen mit Bademöglichkeit; sehr naturbelassen, total stressfrei (Preis pro Nacht 12 Euro): Der Herr an der Rezeption spricht recht gut Englisch, kopiert zur Sicherheit unsere Personalausweise und meint, die schönsten Plätze wären „über die Brücke, dann links“. Ganz ehrlich, wir wissen auch nicht, wo die anderen Plätze sein sollen… Das ist ein riesiges Areal, mit angelegter Rundum-Straße, Beleuchtung und massenhaft Grillstellen – aber ohne Strom und vor allem ohne erkennbare Stellplätze. Bizarr, zum Glück ist noch nicht viel los!

Umgebungserkundung: Mit Henri nach Braganca und in den Naturpark Montesinhos.

Wir sind gespannt wie die Flitzebogen, welche Eindrücke, Landschaften, Menschen, kulinarischen Spezialitäten und Kuriositäten auf uns warten.